Muskelwachstum: Alle drei fördern die Synthese von Myofibrillen und Bindegewebe.
Regeneration: Beschleunigen die Heilung von Verletzungen und Überlastungen.
Leistungssteigerung: Erhöhen Kraft, Ausdauer und Wiederherstellungszeit.
HGH (Humanes Wachstumshormon)
Wirkung
Bindet an HGH-Rezeptoren auf Muskelzellen → Aktivierung der AKT/mTOR-Signalwege.
Fördert den Abbau von Fettsäuren (Lipolyse) zur Energiegewinnung während intensiver Trainingseinheiten.
Einsatz im Bodybuilding
Synergistisch: Kombiniert mit STH und IGF-1 liefert maximale Anabolik.
Dosierung: Typische Dosierungen liegen zwischen 2–5 IU/Tag (nach individueller Toleranz).
Timing: Häufig vor dem Schlafengehen verabreicht, um die natürliche Nachtschlafphase zu unterstützen.
Nebenwirkungen
Ödeme, Gelenkschmerzen, Hyperglykämie bei Überdosierung.
Langfristiger Gebrauch kann das Risiko von Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
STH (Somatotropin)
Wirkung
Ähnlich wie HGH wirkt es als Wachstumsfaktor für Muskelzellen, aber mit einem stärkeren Fokus auf Zellteilung.
Steigert die Produktion von IGF-1 im Leberstoffwechsel, was wiederum die Muskelfasern anregt.
Einsatz
Kurzzeitliche Dosis: 0,2–0,5 IU/Tag für 4–6 Wochen zur schnellen Hypertrophie.
Verabreichung: Intramuskulär, häufig in mehreren Split-Dosierungen über den Tag verteilt.
Nebenwirkungen
Insulinresistenz, Ödeme, Kopfschmerzen.
Übermäßiger Gebrauch kann zu Gynäkomastie und Gelenkproblemen führen.
IGF-1 (Insulin-ähnlicher Wachstumsfaktor 1)
Wirkung
Direktes Signal für Muskelzellen: Aktiviert mTOR, das Kernsignal für Proteinsynthese.
Verbessert die Regeneration von Zellen und Geweben nach intensiven Belastungen.
Einsatz
Dosierung: 5–10 µg/kg Körpergewicht pro Tag; oft in Kombination mit HGH/ STH.
Verabreichung: Subkutan, kann zwischen den Trainingseinheiten dosiert werden, um die Erholungsphase zu optimieren.
Nebenwirkungen
Risiko für Tumorwachstum bei vorbestehenden Bösartigen Läsionen.
Mögliche Gelenkschmerzen und Muskelschwindel bei hohen Dosen.
Kombinationsstrategien
Strategie Kombination Vorteile
HGH + IGF-1 HGH vor dem Schlaf + IGF-1 am Morgen Maximale Muskelregeneration & Wachstum
STH + IGF-1 STH nach dem Training + IGF-1 im Laufe des Tages Schnelle Hypertrophie, verbesserte Kraftausdauer
Triple-Stack HGH, STH und IGF-1 gleichzeitig Ganzheitlicher Anabolik-Boost, aber höheres Nebenwirkungsrisiko
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Rechtliche Aspekte
In vielen Ländern gelten HGH, STH und IGF-1 als verschreibungspflichtige Medikamente.
Sportorganisationen (z. B. WADA) verbieten deren Einsatz bei Wettkämpfen ohne ärztliche Genehmigung.
Der Erwerb aus dem Internet birgt Risiken: Fälschungen, unsachgemäße Dosierungen.
Fazit
Wachstumshormone bieten Bodybuildern einen signifikanten Vorteil beim Muskelaufbau und der Regeneration, jedoch mit klaren Risiken und rechtlichen Einschränkungen. Eine fundierte Kenntnis über Wirkungsweise, Dosierung und Nebenwirkungen ist entscheidend, um verantwortungsvoll von diesen Hormonen zu profitieren.
Die Nutzung von Wachstumshormonen in der Bodybuilding-Community ist seit Jahrzehnten ein kontrovers diskutiertes Thema. In diesem Beitrag werden die Wirkungen und Nebenwirkungen von Human Growth Hormone (HGH), somatotropen Hormon (STH) sowie dem damit verknüpften Insulin-Like Growth Factor 1 (IGF-1) ausführlich beleuchtet. Zusätzlich wird der Begriff Wachstumshormone definiert, deren physiologisches Vorkommen im menschlichen Körper erläutert und die Rolle dieser Hormone in Bezug auf Muskelaufbau und Regeneration dargelegt.
Definition Wachstumshormone
Wachstumshormone sind Proteine, die von speziellen Zellen produziert werden und eine zentrale Rolle bei der Regulation des Stoffwechsels, Wachstumsprozessen sowie der Gewebeerneuerung spielen. Der wichtigste Vertreter ist das somatotropen Hormon, auch als Human Growth Hormone (HGH) bezeichnet. HGH wirkt sowohl direkt auf Zielgewebe als auch indirekt durch die Stimulation der Produktion von IGF-1 in Leber und anderen Organen. Zusammen steuern sie Zellteilung, Proteinsynthese und Fettstoffwechsel – alles Faktoren, die für Bodybuilder besonders interessant sind.
Vorkommen im Körper
Im menschlichen Körper wird HGH vor allem in der Hypophyse produziert, genauer gesagt in den somatotropen Zellen des Vorderlappens. Die Ausschüttung erfolgt nach einem circadianen Rhythmus, wobei ein signifikanter Anstieg während des Tiefschlafs stattfindet. IGF-1 entsteht hauptsächlich in der Leber als Reaktion auf HGH und wird anschließend im Blutkreislauf verteilt. Neben diesen Hauptproduktionsstellen gibt es auch lokale Synthesewege, etwa in Muskelzellen selbst, die eine autarke Wirkung ermöglichen.
Wirkungen von HGH/STH
Muskelmasse – HGH erhöht die Proteinsynthese, indem es die Translation von mRNA fördert und somit mehr Muskelproteine produziert werden. Durch die verstärkte Aminosäureaufnahme in Muskelzellen steigt die Muskelhypertrophie.
Fettabbau – Das Hormon wirkt lipolytisch; es erhöht die Aktivität der Hormonen, die Fettsäuren aus dem Fettgewebe freisetzen. Dies führt zu einer Reduktion des Körperfettanteils und einer Verbesserung des Körperkompositionsprofils.
Regeneration – HGH beschleunigt die Reparatur von Muskelzellen nach Belastung, reduziert Muskelkater und verkürzt die Erholungszeit zwischen Trainingseinheiten.
Knochendichte – Durch Förderung der Osteoblastenaktivität erhöht HGH die Knochenstärke, was für Bodybuilder mit hoher Belastung von Vorteil ist.
Wirkungen von IGF-1
IGF-1 wirkt als sekundärer Effektor von HGH und hat besonders starke anabole Eigenschaften. Es aktiviert den mTOR-Signalweg, der entscheidend für die Muskelproteinbiosynthese ist. IGF-1 stimuliert auch die Proliferation von Myoblasten, was zu einer erhöhten Anzahl an Muskelzellen führt. Darüber hinaus unterstützt es die Regeneration und reduziert Apoptose in Muskelgewebe.
Nebenwirkungen von HGH/STH
Trotz der positiven Effekte birgt die exogene Gabe von Wachstumshormonen erhebliche Risiken:
Ödeme – Durch die erhöhte Wassereinlagerung im interstitiellen Raum können Schwellungen auftreten.
Gelenkschmerzen – Die vermehrte Proteinsynthese kann zu übermäßiger Knorpelbildung führen, was Schmerzen verursacht.
Hyperglykämie – HGH wirkt insulinantagonistisch und kann den Blutzucker ansteigen lassen, was bei Diabetes ein Problem darstellt.
Vergrößerung von Organen – Langanhaltende hohe HGH-Spiegel können zu einer Zunahme der Organdimensionen führen, insbesondere Leber und Herz.
Erhöhtes Krebsrisiko – Durch die stimulierende Wirkung auf Zellteilung kann das Risiko für Tumorentstehung steigen.
Nebenwirkungen von IGF-1
IGF-1 ist nicht ohne Gefahren: Es kann zu Insulinresistenz führen, da es insulinähnliche Effekte hat. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko für bösartige Zellproliferation bei genetisch prädisponierten Personen. Langanhaltende Überdosierung von IGF-1 kann auch zu einem unerwünschten Gewichtsanstieg und zu einer Hyperinsulinämie führen.
Risiken im Bodybuilding
Die meisten Bodybuilder greifen auf HGH und IGF-1 zurück, um schnellere Fortschritte zu erzielen. Dabei wird häufig die Dosierung über das physiologische Niveau hinaus erhöht, was die genannten Nebenwirkungen verstärkt. Zudem ist die Anwendungsdauer oft unkontrolliert, sodass der Körper nicht genügend Zeit hat, sich an die hormonellen Veränderungen anzupassen.
Regulatorische Aspekte
In vielen Ländern gilt HGH als verschreibungspflichtiges Medikament und darf ohne ärztliche Genehmigung nicht verwendet werden. Die Anwendung von IGF-1 ist in den meisten Sportverbänden verboten, da es als leistungssteigerndes Mittel eingestuft wird. Sportler riskieren Disqualifikationen, Geldstrafen und sogar lebenslange Sperren.
Prävention und Management
Um die Risiken zu minimieren, sollten Anwender folgende Punkte beachten:
Medizinische Überwachung – Regelmäßige Blutuntersuchungen zur Kontrolle von Blutzucker, Leberfunktion und Herzparameter.
Dosierungskontrolle – Verwendung der niedrigsten wirksamen Dosis für den gewünschten Zeitraum.
Pausen einlegen – Nach jeder Phase intensiver Anwendung sollte eine hormonfreie Ruhephase eingelegt werden.
Ernährung & Training – Ausgewogene Ernährung mit ausreichender Proteinzufuhr und gezieltes Krafttraining unterstützen die natürliche HGH-Ausschüttung.
Fazit
Wachstumshormone wie HGH, STH und IGF-1 besitzen kraftvolle anabole Wirkungen, die für Bodybuilder attraktiv sind. Sie fördern Muskelwachstum, Fettabbau und Regeneration, bergen jedoch zugleich signifikante Nebenwirkungen und gesundheitliche Risiken. Eine fundierte Kenntnis der physiologischen Grundlagen, eine sorgfältige Dosierung sowie medizinische Begleitung sind unerlässlich, um die Balance zwischen Nutzen und Gefahr zu wahren. In jedem Fall sollte die Anwendung dieser Hormone mit Vorsicht erfolgen und nur unter ärztlicher Aufsicht stattfinden.